Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Balingen, Abt. Frommern


Die ersten Ansätze zur neuerlichen Entwicklung eines organisierten Feuerlöschwesens kamen aus den Städten des Mittelalters. In den Städten und Ortschaften jener Zeit, mit den engen und winkeligen Gassen, den strohgedeckten, hölzernen Wohnhäusern, der spärlichen Wasserversorgung und den primitiven oder überhaupt fehlenden Löschmittel, hatte jeder Brandausbruch verheerende Folgen.

Der Kampf gegen das Feuer war während des ganzen Mittelalters und noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, also bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehren, einer der schwersten, den die Menscheit auszufechten hatte.

Die Möglichkeiten, einen Brand zu löschen, waren sehr begrenzt, so dass es fast unmöglich war, einen Brand, welcher eine gewisse Grösse erreicht hatte, zu löschen. Es bedeutete damals fast immer den Verlust des gesamten Hab und Guts und es stürtzte Menschen in tiefste Armut. Meist beschränkte man sich von vornherein darauf, die bewegliche Habe der Einwohner, hier insbesondere das Vieh zu retten. Das Wasser zum löschen wurde aus Brunnen oder dem Bach entnommen. Angewiesen war man in unseren kleinen Dörfern auch meist auf die Nachbarschaftshilfe.

Am 4. März 1886 wurde in der damalig noch eigenständigen Gemeinde Dürrwangen über die Neuorganisation des Lösch- und Rettungswesens in der Gemeinde beraten. Eine Pflichtfeuerwehr wurde daraufhin aufgestellt und fehlende Gerätschaften angeschafft. Die Lokalfeuerlöschordnung wurde ernuert.

In Frommern traten am 16. März 1886, wie einige Tage zuvor in Dürrwangen, auch hier die bürgerlichen Kolegien zusammen um ebenfalls eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen. Auch in Frommern mussten noch weitere Lösch- und Rettungsgeräte angeschafft werden, um den getzlichen Bestimmungen Genüge zu leisten.

Das erste Kommandantenamt in Frommern hatte in der Zeit von 1886 bis 1901 Caspar Sauter und das des Stellvertreters Konrad Seßler inne. In Dürrwangen war Christian Haug Kommandant bis zum Jahre 1887, danach übernham Jakob Maute dessen Amt und war an der Spitze der Feuerwehr bis 1891, dessen Stellvertreter war Christian König.

Die Kommandantenwahlen am 11. Mai 1902 brachten als neuen Kommandanten Martin Schweizer und als Stellvertreter Martin Witzemann hervor.

Die Wahlen am 24. Juli 1910 ergaben, dass es erneut einen Führungswechsel in der Frommerner Wehr gab. Der bisherige Stellvertreter Martin Witzemann wurde zum neuen Kommandant gewählt. Joh. Martin Gastel wurde an dessen Stelle als Stellvertreter gewählt.

Im Jahre 1912 hatte die Frommerner Pflichtfeuerwehr eine Gesamtstärke von 106 Mann. Im selben Jahr wurde wieder ein Führungswechsel durchgeführt und wie auch schon so oft in der Vergangenheit, wurde der Stellvertreter zum Kommandant gewählt. So hieß dieser Joh. Martin Gastel und sein Stellvertreter Joh. Martin Haigis.

1916 wurde die Führung abgelöst von Kommandant Joh. Martin Schweizer, dessen Stellverter wurde Joh. Martin Schweizer, hierbei handelt es sich nicht um einen Schreibfehler, beide Personen hatten tatsächlich den selben Namen.

Im Jahre 1915 trat die Feuerwehr Dürrwangen in den Bezirksfeuerwehrverband ein.

Am 21. März 1921 brachte der neue Dürrwanger Kommandant Karl Jetter den Antrag in den Gemeinderat, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Dieser wurde jedoch vom Rat abgelehnt und die bisherige Pflichtfeuerwehr blieb erhalten.

1921 wurde in Frommern durch gewisse Vorkommnisse eine Ersatzwahl für das Kommandantenamt notwendig. Als neuer Kommandant wurde Wilhelm Zimmernmann ins Amt gewählt, dieser gründete 1925 die Freiwillige Feuerwehr in Frommern und wurde 1931 zum Ehrenkommandanten ernannt.

Auszug aus der Gründungsversammlung zur Freiwilligen Feuerwehr, am 16. März 1925:

§1Bildung und Zweck

Die mit Genehmigung des Gemeinderats vom 13. Januar 1925 am 16. März 1925 gebildete Feuerwehr ist ein Verein von Freiwilligen, welcher die Aufgabe hat, nach Maßgabe der allgemeinen Vorschriften sowie der Bestimmungen der Bezirks- und Lokalfeuerlöschordnung den gesamten Lösch- und Rettungsdienst in der Gemeinde selbst und in den Nachbargemeinden sowie bei Waldbränden zu übernehmen und sich hierzu in entsprechender Weise regelmässig einzuüben.

Die gesamte Satzung bestand aus 16 Paragraphen, das Amt des Kommandanten hatte weiterhin Wilhelm Zimmermann inne. Durch den Kauf einer mechanischen Leiter im Jahre 1926 verstärkte sich die Leistungsfähigkeit und Schlagkraft der Wehr wesentlich.

Am 13. April 1931 löste Gottlob Schlegel den bisherigen Kommandanten Zimmernmann ab.

Im März 1932 wurden die Gebäude Diller, Schlegel und Strobel (Kaserne) durch ein verheerendes Feuer eingeäschert.

Am 6. Juni 1936 war es nun auch in Dürrwangen soweit, die dortige Pflichtfeuerwehr wurde in einer Gründungsversammlung zur Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Der bisherige Kommandant Christian Kohleisen wurde in der Versammlung einstimmig wieder gewählt und blieb daher weiterhin Kommandant in der jetzt Freiwilligen Feuerwehr Dürrwangen.

Eine erneute Änderung im Feuerwehrwesen ergab die Eingliederung der Gemeinde Dürrwangen am 1. April 1937 nach Frommern. Kommandant Kohleisen gab sein Amt ab und somit übernahm Gottlob Schlegel auch die Führung in Dürrwangen. Kohleisen wurde 1965 zum Ehrenkommandante ernannt.

Aus einem Tätigkeitsbericht von 1936/37 ist zu entnehmen, dass die Gesamtstärke der Frommerner Feuerwehr von 74 auf 48 Mann gesunken ist, Gründe hierfür wurden nicht genannt. Möglicherweise hatte es mit der Reorganisation der Feuerwehren in Deutschen Reich zu tun. Die Feuerwehren mussten den Namen Feuerlöschpolizei annehmen und die Farbe der Fahrzeuge wechselte damals landesweit von rot auf grün.

Am 27. November 1941 um 1:00 Uhr wurde die Frommerner Wehr zum Grossbrand der Firma Adam Maier alarmiert, Unterstüzung erhielten sie von dem Löschzug aus Balingen und Ebingen. Die ganze Fabrik stand in hellen Flammen. Erst am 29. November Mittags um 12:00 Uhr konnten die Nachlöscharbeiten als beendet erklärt werden.

Das bis dahin noch mühsame Löschen und Zuhilferufen von fremden Löschzügen sollte durch den Kauf einer kleinen Motorspritze eine Erleichterung bringen, daher konnte am 7. März 1942 die ersehnte Spritze durch Landesbranddirektor Fleck aus Stuttgart und durch Kreisführer Kuhn übernommen werden.

1948 gab es einen Führungswechsel an der Spitze der Frommerner Wehr, nach 35 jähriger Dienstzeit gab Gottlob Schlegel seinen Dienst und somit auch sein Amt als Kommandant, welches er 17 Jahre inne hatte am 1. Februar an Schristian Schlegel ab. Mannschaftsstand im selben Jahr betrug nur noch 21 Mann.

Im November brannte es erneut in der Möbelfabrik Adam Maier. Die Häufigkeit der Brände in der damaligen Zeit waren aufgrund der Fabriken, welche mit Lacken hantierten zurück zu führen, aber auch Brandstiftung führte immer wieder zu Grossbränden.

Am 1. Mai 1950 wurde der Eisendreher Reinhold Koch zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr gewählt, sein Bestreben war es, die Wehr so aufzubauen, dass sie jedem vorkommenden Einsatz gewachsen ist. Im Nachhinein dürfen wir sagen, dass es ihm großartig gelungen ist, die Wehrmänner so auszubilden, wie er es sich vorgenommen hatte.

Grosse Freude herrschte im März 1951 als das neue LF 8 in Dienst genommen werden konnte, ein lang gehegter Wunsch ging somit in Erfüllung. Mit dieser Anschaffung stieg die Schlagkraft erneut und die Zeiten zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort sanken erheblich, somit wurden viele Brände, die ein grösseres Ausmass erreicht hätten, schon im Keim erstickt.

Aus den vorliegenden Unterlagen geht auffallender Weise hervor, dass es kaum einen Monat gab, in dem die Wehr nicht zu einem Brand in eine der zahlreichen Möbelfabricken ausrücken musste.

Da das alte Löschfahrzeug LF 8 nicht mehr verkehrssicher war, musste die Gemeinde eine Neuanschaffung tätigen. Im Juni 1957 konnten daher die Wehrmänner unter Kommandant Koch ein neues LF 16 TS in Empfang nehmen. Das Löschfahrzeug kostete 40861,30 DM, die Beladung 9113,66 DM. Heute wohl ein Traumpreis. Kreisbrandmeister Sickel bestätigte den Wehrmännern, nun das modernste Feuerlöschfahrzeug des ganzen Kreises zu besitzen.

Die offizielle Übergabe fand erst im Mai 1958 im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtags in Frommern statt. Zwei grosse Tage für die Gemeinde und die gesamte Feuerwehr. Aber auch dies wurde hervorragend und mit grosser Bravour und Disziplin gemeistert.

Am 31. März 1961 erhielt die Wehr eine neue Anhängeleiter AL 18 in Ganzstahlbauweise. Die Steiger der Steigabteilung waren ganz begeistert von der neuen Errungenschaft. 1961 konnten auch für die gesamte Wehr neue Uniformen angeschafft werden.

Im Oktober 1963 holten drei Wehrmänner das vom LSHD (Organisation für den Zivilschutz, später ZB Ziviler Bevölkerungsschutz) bereitgestellte Vorauslöschfahrzeug VLF ab. Das neue Fahrzeug hatte einen eingebauten Wassertank mit 800 Litern Fassungsvermögen. Der allradgetriebene Unimog wurde später zu einem Hilfswagen, der der Wehr einige grosse Dienste erwiesen hat. Leider wurde das Fahrzeug 1985 ohne Ersatzbeschaffung eingezogen. Das unten stehende Bild zeigt ein ähnliches Fahrzeug.

Am 7. Mai 1965 wurde Willi Räse zum neuen Kommandanten der Feuerwehr Frommern gewählt, sein Stellvertreter wurde Kurt Hellstern.

Im Juli 1967 fand erneut ein Bezirksfeuerwehrtag in Frommern statt. Die Wehrmänner hatten alle Hände voll zu tun, um dieses Fest gut vorzubereiten. Auch wurde hier das 1. Leistungsabzeichen einer Gruppe aus Frommern abgelegt. Mit der gleichen Leistung wie das Leistungsabzeichen wurde auch das gesamte Fest gemeistert.

Mannschaftsbild zum Bezirksfeuerwehrtag 1967

Heinz Gogoll, Reinhard Weigel, Wilhelm Scheirer, Rudi Krüger, Heinz Rebholz, Rudi Werner, Erich Mattes, Alfred Krüger, Walter Kipp, Andreas Müller, Erich Haller, Heinz Fritz, Wilhelm Hauser, Gunter Welzer, Harald Ortlepp, Helmut Koch, Wolfgang Schweizer, Jürgen Narr, Willi Räse, Kurt Hellstern, Kurt Strobel, Kurt Zimmernmann, Kurt Riedlinger, Roland Bratenberg

Wiederrum wurde die Schlagkraft erhöht. Am 29. Januar 1975 konnten die Frommerner Wehrleute ihr lang ersehntes TLF 16 in Bad Friedrichshall bei der Firma Gebrüder Bachert abholen. Die Frommerner Wehr war nun gut ausgerüstet, um den Ernstfall tatkräftig und mit modernstem Gerät entgegen zutreten.

Das Jahr 1978 fing schon, wie so viele Jahre zuvor auch, mit einem Grossbrand an. Ein Wohn- und Ökonomiegebäude wurde in der Nacht zum 13. Januar ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte noch aus den Stallungen gerettet werden. Für das Gebäude allerdings, gab es trotz aller Anstrengung der Wehrleute aus Frommern und Balingen keine Rettung mehr.

Erneut ein Kreisfeuerwehrtag wurde am 26. bis 29. Mai 1978 in Frommern gefeiert. Der 5. Kreisfeuerwehrtag war wieder einmal Anlass, stolz auf die Feuerwehr zu sein. Tolle Tage und ein gemischtes Programm wurde von den Frommerner Wehrleuten der ganzen Bevölkerung geboten.

Mannschaftsbild 1978

Der 3. September 1978 war ein schwarzer Tag. Nach starken Erdstössen waren im Raum Albstadt viele Häuser beschädigt worden. Die Frommerner Wehr wurde alarmiert, um ebenfalls, wie noch so viele andere Wehren, im Katastrophengebiet zu helfen. Die Aufgabe der Wehr war es, einsturtz gefährdete Kamine abzutragen, Gebäude abzustützen, Öl aus leck geschlagenen Tanks abzupumpen sowie Gehwege und Strassen von den Trümmern zu säubern.

Am 11. Januar 1980 wurde Rudi Werner als neuer Kommandant an die Frommerner Spitze gewählt. Sein Stellvertreter bleibt, wie auch schon unter Willi Räse, Kurt Hellstern.

Am 31. Juli 1981 morgens gegen 1.00 Uhr erfolgte Grossalarm für die Feuerwehr Frommern und Balingen. Die Produktions- und Lagerhalle auf dem Gelände der Firma Münze brannte lichterloh. Die Wehrleute rückten mit allen zur Verfügung stehensen Männern sowie allen Fahrzeugen ans Brandobjekt an. Nach kurzer Zeit wurde allerdings das Augenmerk darauf gerichtet, die nebenstehenden Gebäude zu retten. Die Einäscherung des Gebäudes war mit einem sehr hohen Sachschaden verbunden.

Im Jahr 1984 konnte mit einem Tag der offenen Türe die Schlüsselübergabe des neuen LF 16 TS (Kats) gefeiert werden. Das altgediente Löschfahrzeug von 1957 wurde altershalber aus dem Feuerwehrdienst gezogen.

 

Nur wenige Wochen alt war das Jahr 1985, als die Frommerner Blauröcke ihre Einsatzuniformen überstreifen mussten. In Balingen brannte die Firma Schweikhard und Firma Sauna Körner lichterloh. Hier wurde auch wieder einmal unter Beweis gestellt, dass alle Balinger Wehren gut miteinander zusammen arbeiten. Ansonsten verlief das Jahr 1985 ohne nennenswerte Einsätze.

Die Kommandantenwahlen im Jahr 1985 ergaben, dass Rudi Werner als Abteilungskommandant für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt wurde, sein bisheriger Stellvertreter Kurt Hellstern, welcher das Amt 20 Jahre bekleitete, gab dieses aus gesundheitlichen Gründen ab. Als neuer Stellvertreter wurde Armin Gogoll von der Mannschaft gewählt.

Mannschaftsbild 1986 zum 100 jährigen Bestehen der Feuerwehr Frommern

Achim Schlagenhauf, Peter Wager, Hansi Kipp, Gunter Zimmernmann, Klaus Gerhardt, Heinz Rebholz, Uli Ende, Wilhelm Hauser, Harald Zimmermann, Wolfgang Schweizer, Richard Schlegel, Peter Schäuble, Wolfgang Schlegel, Günter Welzer, Hartmut Wörz, Karl Martin Hank, Uli Schneider, Ingo Welzer, Herbert Ritter, Rainer Müller, Kurt Strobel, Jürgen Narr, Hein Fritz, Armin Gogoll, Gerhard Schempp, Rudi Werner, Hartwin Maute, Gino Faradacco, Jürgen Höger, Kurt Hellstern

1988 erfolgt die Übergabe eines neuen Manschaftstransportwagen an die Abteilung Frommern. Dieses Fahrzeug wird vorrangig zur Beförderung von Feuerwehrangehörigen verwendet. 

Im Januar 1990 wird die Wehr in die Ohnrastrasse gerufen, die dortige Halle der Firma PAUL Kunststofftechnik steht in hellen Flammen. Bei den Kommandantenwahlen im Frühjahr 1990 konnten Rudi Werner und Armin Gogoll für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt werden. Auch beim Grossbrand der Firma Klumpp stehen Frommerner Wehrleute im stundenlangen Einsatz gegen die Feuersbrunst.

Am 23. September 1991 brennt die ehemalige Firma Münze bis auf die Grundmauern nieder. Am Anfang sind nur die Abteilungen Frommern und Balingen im Einsatz, nach einer rasanten Durchzündung des kompletten Gebäudekomplexes werden sämtliche Balinger Abteilungen sowie die Feuerwehren Ebingen und Hechingen nach Frommern alarmiert. Ein Einsatz, der ganz sicher für jahrzehnte in den Köpfen aller Balinger Feuerwehrangehörigen verweilen wird.

Im April 1993 kann ein Wechselladerfahrzeug auf Basis eines MAN Allradfahrgestells zusammen mit einem Abrollbehälter Schlauch in Dienst gestellt werden. Dieses Fahrzeug ist bis auf den Allradantrieb annähernd baugleich mit dem der Abteilung Balingen. Aufgrund des beengten Platzangebots im Magazin im Fronhof, wird dieses Fahrzeug in einer neu angelegten Fahrzeuhalle in Balingen untergestellt.

Auch 1995 können sich Rudi Werner und Armin Gogoll über weitere fünf Jahre als Kommandant bzw. Stellvertreter freuen.

Am 23. Juli 1996 wird die Abteilung Balingen beim Grossbrand des Gasthaus Lang unterstützt.

Mannschaftsbild 1997

Mannschaft 1997

Fuhrpark 1997 bestehend aus Wechselladerfahrzeug 2 mit Abrollbehälter Schlauch, LF 16 TS (Kats), TLF 16 und einem MTW.

Fahrzeugparkur Abt. Frommern

Am 5. August 1998 brannte es erneut in den Fabrikhallen des ehemaligen Adam Maiers in der Beethovenstrasse. Um 12:43 Uhr wurden sämtliche Abteilungen der Feuerwehr Balingen zum Grossbrand nach Frommern gerufen. Am Einsatz ebenfalls beteiligt war die Feuerwehr Bisingen mit ihrer Drehleiter. Insgesamt kämpften 120 Feuerwehrangehörige mit 26 Fahrzeugen gegen das Feuer an. Die Rauchwolke war bis in den Raum Rottweil sichtbar. Aus dem benachbarten Schwimmbecken der Haupt- und Realschule musste Wasser zur Einsatzstelle über Schlauchleitungen befördert werden. Spätere Ermittlungen führten dazu, dass glühende Späne nach Flexarbeiten die Brandkatastrophe ausgelöst hatten.

In der Nacht zum 6. Juli 1999 setzt ein Blitz ein Wohn- und Ökonomiegebäude in Dürrwangen in Brand. Im Einsatz stand neben der Abteilung Frommern auch die Abteilung Balingen mit insgesamt 50 Kameraden, der Sachschaden belief sich auf 200.000 D-Mark. Bei Eintreffen stand der gesamte Dachstuhl des Ökonomieteils bereits in Flammen. Nach dem beherzten Eingreifen konnte aber ein Übergeifen des Feuers auf andere Gebäudeteile verhindert werden, ebenfalls gerettet werden konnten zwei Schweine.


Gegen 15.00 Uhr wird am 30. August des selben Jahres Grossalarm ausgelöst. In Balingen hült sich das Restaurant Pfeffermühle in dunklen Rauchschwaden zu welchem auch die Frommerner Wehr gerufen wird. Das Gebäude brennt total aus, der Schaden wird später in Millionen Höhe geschätzt.

Am 16. September 1999 wurde in der Bruckwiesenstrasse auf dem ehemaligen Gelände der Firma Ascot auf Gemarkung Dürrwangen zum Spaten Stich für den Bau des seit 1995 geplanten neuen Feuerwehr-Gerätehauses angesetzt, das Bauvorhaben wird mit ca. 1,9 Millionen D-Mark veranschlagt, die Fertigstellung ist für Mitte 2000 geplant.

Im Frühjahr 2000 wählt die Frommerner Wehr für weitere fünf Jahre Rudi Werner zum Kommandanten und Armin Gogoll zu dessen Stellvertreter. Am 31. März kann Richtfest für das neue Gerätehaus gefeiert werden. Bei einem Waldbrand in Ostdorf im Juni musste eine fast 2000 Meter lange Schlauchleitung mittels dem Schlauchwagen verlegt werden.

Beim Bau des neuen Gerätehauses packen alle kräftig mit an, ein Zitat des Zollern-Alb-Kuriers:"Feuerwehr ist ihr Leben, wenn die Frommerner Floriansjünger nicht gerade löschen, dann bauen sie ein Haus"

Am 16. September erfüllt sich endlich der Traum eines jeden, nach etwa 4000 Stunden Eigenleistung konnte das neue Feuerwehrgerätehaus im Sinne einer offiziellen Schlüsselübergabe der Frommerner Wehr übergeben werden. Dieser Festakt fand wiedermals mit einem Tag der offenen Türe statt.

Ein Todesopfer forderte ein schwerer Verkehrsunfall in den frühen Morgenstunden des 5. Novembers 2000 zwischen Balingen und Albstadt-Laufen.

Zu einem der ersten Einsätze im Jahr 2001 zählt ein Förderband-Brand bei der Recycling Firma Schenk im März, ansässig im Endinger Industriegebiet Gehrn. Der Grosseinsatz der Abteilungen Endingen, Balingen und Frommern verhindert hier ein Inferno. In der Nacht zum 23. März überschlägt sich ein Fahrzeug auf der B463 zwischen Weilstetten und Frommern vor dem Viadukt, der Fahrer muss schwerst verletzt aus seinem Fahrzeug befreit werden. Im Juli 2001 wurde die Frommerner Wehr nach Balingen als Überlandhilfe zum Reichenbacher Hof gerufen, dort hatten zündelnde Kinder einen Schuppen angesteckt.

Um 8:09 am 6. April 2002 wurde zu einem Grossbrand der Firma Kanz in Dürrwangen alarmiert. Bei diesem Einsatz war aufgrund der starken Rauchentwicklung nur ein Vorgehen mit schwerem Atemschutz möglich. Der Gesamtschaden wurde hier auf runde 350.000 € geschätzt. Das Feuer entstand in einer Einbrennkammer.

Land unter hieß es am 31. Juli, fast sämtliche Abteilungen, mit unter auch Frommern, waren stunden lang bemüht, über die Wassermassen Herr zu werden. Im August musste erneut gegen starke Regenfälle angekämpft werden. Am 3. Dezember waren die Tage des alten Gerätehauses im Fronhof gezählt, es folgte ein Beschluss über den Abriss des 150 Jahre alten Hauses, welcher den Beginn für ein neues Gemeindehaus darstellen sollte.

Unbedingt erwähnenswert ist die Indienststellung des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 16/12 mit einer Druck-Luft-Schaum Anlage und einem 2000 Liter Wassertank, ausserdem führt das Fahrzeug 150 Liter Schaummittel sowie einen hydraulischen Rettungssatz mit sich. Dieses Fahrzeug ersetzt das aus dem Jahr 1975 stammende TLF 16. Der Marke Mercedes-Benz wurde hier treu gblieben.

Anfang 2005 kandidieren Rudi Werner und Armin Gogoll erneut für die Führung der Feuerwehr Frommern. Beide können für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt werden.

Im Sommer 2007 nimmt die Frommerner Wehr an einem Fahrsicherheitstraining für Feuerwehr-Maschinisten auf dem Messegelände in Balingen teil, viele der Maschinisten konnten sich hier praktische Tips im Fahren bei brenzligen Situationen aneignen.

Im Juni 2008 führt die Jugendfeuerwehr Frommern erstmals einen BF 24 Tag durch, bei welchem der alltägliche Dienst eines Feuerwehrbeamten bei einer Berufsfeuerwehr den Jugendlichen näher gebracht wurde. Der Traum eines jeden, mitunter auch der Traum der Betreuer, ging für 24 Stunden in Erfüllung.

Am 13. Juli 2008 konnte ein neuer Mannschaftstransport- und Einsatzleitwagen an die Frommerner Wehr übergeben werden, dieses Fahrzeug steht zum Mannschaftstransport und bei grösseren Schadensereignissen auch als Einsatzleitwagen zur Verfügung, er ersetzt das in die Jahre gekommene Vorgänger Fahrzeug auf Mercedes-Benz, welches von nun ab der Höhenrettungsgruppe Balingen mit Standort in Zillhausen als GW-Hörg (Gerätewagen-Höhenrettung) zur Verfügung steht. Ebenfalls neu in Dienst gestellt wird ein Abrollbehälter Mulde, welcher beispielsweise zum Transport von Gütern oder verunfallten PKW genutzt werden kann. Dieses Ereignis konnte zusammen mit dem 10 jährigen Jubiläum der Jugendgruppe Frommern sowie einem Tag der offenen Türe ausgiebig gefeiert werden.

Am 20. und 21. Juni nimmt auch eine Abordnung der Blauröcke aus Frommern an dem Event des Jahres teil, 200 Jahre Stadtbrand Balingen, eine Rekonstruktion der Schreckensnacht von 1809 mit pyrotechnischen Effekten und von tausenden von Zuschauern besucht. Genau eine Woche später fand der 19. Kreisfeuerwehrtag in Meßstetten statt, bei welchem ebenfalls eine Abordnung im Festumzug mit marschierte. Andreas Kopf nahm mit Erfolg am Geschicklichkeitsfahren teil.Mit grossen Wassermassen war in der Nacht zum 6.7.2010 zu kämpfen. Mehrere Einsatzstellen mussten abgearbeitet werden.

Im September 2009 stellen sich auch die Frommerner Wehrleute nebst Anhang dem allseits bekannten Schärfetest der Firma Settele, dieses Ereignis findet zusammen mit dem zweiten Jugendfeuerwehr BF 24 Tag statt.

In der Nacht zum 1. November 2009 wurde die Frommerner Wehr, wie viele andere Feuerwehren aus dem Umland auch, nach Albstadt-Ebingen zum Grossbrand der Firma Korn gerufen. Eine gigantische Lager- und Produktionshalle stand bei Eintreffen in hellen Flammen. Mit dem Schlauchwagen musste eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung zum Brandobjekt gelegt werden, um die Wasserversorgung sicher stellen zu können.

Bei den Kommandantenwahlen am 29. Januar 2010 wurde Mike Kipp zum neuen Abteilungskommandanten und Thomas Koch zu dessen Stellvertreter gewählt. Rudi Werner gibt somit sein Amt nach über 30 Jahren ab, seine Verdienste in der und für die Feuerwehr Frommern können hier gar nicht beschrieben werden. Armin Gogoll, welcher das Amt des Stellvertreters über 25 Jahre lang inne hatte, kandidierte ebenfalls nicht mehr für eine weitere Periode. Die Frommerner Wehr trägt Ihre Handschrift, so Ortsvorsteher Hans Uhl bei seiner Dankesrede an die scheidende Führung. Beide bleiben aber bis auf weiteres im aktiven Dienst erhalten.

Chronik bis 1986: Armin Gogoll (überarbeitet), Chronik ab 1986: Benjamin Ehmann

(Quellen: www.ZAK.de)

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